Dreierlei Genuss im Glas und Tipps rund ums “Einglasen”
Wer kennt es noch – Mama hat als Kind für die Ausflüge, Wanderungen etc. immer liebevoll Brote geschmiert, Obst oder Gemüse geschnippelt und alles in eine bunte Kunststoffbox gegeben. Angekommen am Ziel – ganz egal ob am See, im Schwimmbad, im Zoo, am Bauernhof oder einem anderen wunderschönen Ort – mit großem Hunger macht man die Jausenbox auf und findet alles komplett durcheinander darin auf. Brot, Gurkenscheiben, Karottensticks, Butter, Aufstrich und Co sind nur noch wage als Einzelnes zu erkennen und der Gusto auf die mit Liebe gemachten Weckerl verflogen.
Heute sieht das zum Glück etwas anders aus – sind wir im Sommer am See zum Baden oder mal auf einer Gartenfeier eingeladen, wird alles schön in Gläsern mitgebracht. Nicht umsonst sind bei diversen Caterings, Festen, Feierlichkeiten usw. einige Köstlichkeiten in Gläschen serviert – abgesehen davon, dass es nicht nur viel hygienischer ist, weil nicht alles von vielen Fingern “angetapscht” wird – sehen die Speisen im Glaserl auch wunderhübsch aus. Die Vorbereitung geht schnell von der Hand, das Essen kann gut aufgestellt werden, die Gäste können sich nehmen worauf sie Lust haben und auch das Aufräumen am Ende geht flott. Die Glaserl kommen nämlich schnurstracks mit dem Besteck in den Geschirrspüler. Denn – wer hat nach einem wunderschönen Tag schon Lust auf wegräumen? Also ich am wenigsten. 🙂
Ich möchte euch heute drei verschiedene verglaste Rezepte mitgeben, um ein wenig Inspiration zu bekommen, was alles möglich ist. Sommerlich leicht, frisch und gschmackig sollten sie sein und allen haben die Glaserl auf der Wiese im Garten geschmeckt.
Mein “Dreierlei Genuss im Glas” setzt sich zusammen aus einer Vorspeise, einer Hauptspeise und einer süßen Nachspeise.
– Vorspeise: Mozzarellacreme mit Balsamicotomaten und krossen Brotsticks
– Hauptspeise: Sommersalat mit allerlei bunten Zutaten
– Nachspeise: Bananenkuchen mit Schokochunks
Bei der Hauptspeise können alle Zutaten, die gerade im Kühlschrank, am Marktstand oder im Supermarkt zu finden sind, genommen werden. Bei Salaten ist es mir immer wichtig, dass “Sattmacher” darin sind, denn Salat steht ganz oft noch im Kontext mit einer Diät und das ist sehr schade. Tobt euch also unbedingt aus. Das Dressing gebe ich immer erst ganz am Schluss, bevor der Besuch kommt dazu. Machen wir ein Picknick oder nehmen diesen Salat mit, gebe ich das Dressing extra ein kleines Gläschen und vermische erst alles bevor wir essen.
Wie viele Gläser ihr dabei “rausbekommt” hängt von der Größe und Form ab.
Für die Vorspeise braucht ihr:
Für die Creme:
– 125g Mozzarella (gute Qualität)
– 150g Creme fraiche
– 50g Mascarpone
– Salz, Pfeffer, Zitronenzesten einer halben Zitrone
Für die Baslamicotomaten:
– 250g verschieden farbliche Paradeiser/Tomaten
– 3 EL Olivenöl
– 5 EL Balsamicoessig
– 1 EL Balsamicocreme
– Salz, Pfeffer, frisches Basilikum
– 6 Scheiben Vollkorntoast
Und so einfach gehts:
1. Für die Creme alle Zutaten bis auf Gewürze und Zitronenschale in einem Gefäß pürieren. Mit Salz, Pfeffer und Zitronenabrieb abschmecken, in die Gläschen füllen und kalt stellen.
2. Paradeiser würfeln und kurz vor dem Essen mit Essig, Öl, Salz und Pfeffer marinieren und auf der Mozzarellacreme anrichten. Balsamicocreme darüber verteilen und gehackte Basilikumblätter darüber streuen.
3. Toastscheiben toasten in 2cm dicke Scheiben schneiden. In ein Gläschen stecken und zur Vorspeise servieren.
Für die Hauptspeise braucht ihr:
– 250g Couscous
– 4 mittelgroße Karotten
– 1/2 Salatgurke
– 200g Feta
– 200g Champignons
– optional: 250g Hühnerfilet
– 5 EL Sesam
– 3-4 TL Kräutermischung nach Belieben
– 30ml Olivenöl
– 3 EL Essig
– Saft einer Zitrone
– 1 EL Dijonsenf
– Salz, Pfeffer
Und so gehts:
1. 250ml Wasser aufkochen, Couscous einrühren, von der Herdplatte nehmen und zugedeckt 10min ziehen lassen – auskühlen lassen!
2. Hühnerfilet im Ganzen mit der Hälfte der Kräuter in einer Pfanne mit etwas Öl anbraten und auskühlen lassen. Das Fleisch dann zerzupfen und zur Seite stellen.
3. Gurke klein schneiden, Karotten mit einem Sparschäler in dünne Scheiben schneiden und für 5 Minuten in Wasser einlegen.
4. Feta zerbröseln, Champignons halbieren und in einer Pfanne anbraten. Ebenfalls auskühlen lassen.
5. Couscous in ein Glas füllen, Karotten darauf verteilen, dann die Gurkenwürfel darauf streuen, Champignons und Hühnerfilet darüber legen und dann den Sesam streuen.
6. Für die Marinade Öl, Essig, Zitronensaft, Salz und Pfeffer vermischen und kurz vor dem Verzehr ins Glas gießen.
Für die Nachspeise braucht ihr:
– 3 reife Bananen
– 240g glattes (Dinkel)mehl
– 60g geriebene Haselnüsse
– 50g Zucker
– 1 Ei
– 40g geschmolzene, etwas abgekühlte Butter
– 1 EL Backpulver
– 50ml (Pflanzen)milch
– 200g weiße Schokolade gehackt
– 30g backfeste Schokodrops
– Prise Salz
Und so gehts:
1. Die Bananen mit einer Gabel zerdrücken und mit dem Ei verrühren.
2. Zucker und Butter unterrühren und in einer zweiten Schüssel Mehl, Nüsse, Salz und Backpulver vermengen und dann zur Bananenmasse mischen.
3. Milch dazu gießen und nochmal kurz verrühren.
4. Die weiße Schokolade unterheben und den Kuchen in die Gläser füllen. Schokodrops darauf streuen. Im vorgeheizten Backrohr bei 170 Grad Ober-/Unterhitze die Gläschen ungefähr 25-30 Minuten backen. Auskühlen lassen und bei Bedarf. verschließen – das hält lästige Wespen und Fliegen vom Kuchen fern. 🙂
Mit hübschen Bändern oder passenden Schildchen oder Etiketten machen die Gläser auch optisch nochmal viel mehr her. Wenn es bei euch genauso schnell gehen muss, wie bei mir diesmal – lasst ihr es einfach weg, denn manchmal kommt das Leben dazwischen (in meinem Fall mein kleiner Wirbelwind).
Tipps rund ums Verglasen:
Zur Vorbereitung der Gläser möchte ich euch noch kurz ein paar Tipps geben, denn manchmal werden nicht alle Glaserl aufgegessen und damit sie noch 2-3 Tage im Kühlschrank haltbar sind, ist es wichtig, dass sie sauber sind.
– Gläser kurz in kochendem Wasser auskochen ODER
– Gläschen im Backofen für 15 Minuten in den Backofen bei 100 Grad geben ODER
– bei Speisen, die keine Kinder bekommen mit etwas Schnaps ausspülen ODER
– die Gläser mit etwas Essig ausspülen
– Zutaten nur mit sauberem Besteck in die Gläser einfüllen
– Deckel mit lauwarmen Wasser auswaschen
– Deckel NICHT in Essig oder Alkohol einlegen
Einlagerung im Kühlschrank:
Wollt ihr keine fertig zubereiteten Speisen im Kühlschrank frisch halten sondern Gläser nutzen, um einzelne Zutaten oder Lebensmittel zu lagern, möchte ich euch noch ein paar Tipps geben, in welchem Bereich des Kühlschranks ihr sie am besten lagert, damit auch alles wirklich so lange wie möglich genießbar bleibt:
– Nicht nur für Etagen in Gebäuden sondern auch die einzelnen Etagen im Kühlschrank haben unterschiedliche Temperaturen. So gilt: Unten am kältesten und oben am wärmsten – denn: warme Luft steigt durch die Luftzirkulation nach oben.
– Die unterschiedlichen Lebensmittel benötigen unterschiedliche Temperaturen.
– Ausnahme Gemüsefach: Wer glaubt, dass das Gemüsefach der kälteste Bereich im Kühlschrank ist, hat sich getäuscht – denn weil es aus festem Kunststoff ist und sich darüber immer eine Glasplatte befindet, wird dafür gesorgt, dass die Kälte nicht im Gemüsefach ist. Der kälteste Bereich liegt also direkt über dem Gemüsefach.
– Über dem Gemüsefach lagert man also am besten heikle Zutaten wie Fleisch, Fisch und Wurst auf.
– Im mittleren Bereich fühlen sich Milchprodukte wie Rahm, Topfen, etc. sowie Dressings und saures Gemüse am wohlsten.
– Ganz oben ist es gut Käse, fertig zubereitete Speisen und geöffnete Lebensmittel zu lagern.
– In der Kühlschranktür sind wie die Fächer schon verraten Eier und Säfte gut aufgehoben.
– Klaro: Ins Gemüsefach gehören Obst und Gemüse. 🙂
Wusstet ihr, dass Zitrusfrüchte, Avocados und viele Sorten an Steinobst nicht in den Kühlschrank gehören? Ich nicht bis vor Kurzem! Hier lohnt sich auf jeden Fall eine Recherche – denn durch die passende Lagerung bleiben Lebensmittel länger frisch und haltbar.
Freu mich auf eure Rückmeldungen und auch auf den Austausch zu Rezepten im Glas!
Eure